Die Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität will die wissenschaftliche Zusammenarbeit von Mitgliedern der Universität Frankfurt und ihrer ausländischen Kooperationspartner fördern. Nicht der karitative Aspekt oder die Linderung einer aktuellen finanziellen Not der Wissenschaftler stehen im Vordergrund, sondern die Aufmunterung und Unterstützung derer, die die Chancen der Bereicherung durch den Austausch mit WissenschaftlerInnen aus den unterschiedlichsten Kulturen und Traditionen wahrnehmen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse verbreiten sich weltweit schnell über Zeitschriften, Bücher, wissenschaftliche Konferenzen und elektronische Medien. Der persönliche Austausch von Ideen, Denkweisen und Forschungsmethoden kann jedoch durch keine mediale Vermittlung ersetzt werden. Die Förderung dieser Grenzen überschreitenden Gemeinschaft von Forschenden ist das Ziel der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe Universität. Sie will die Voraussetzungen internationaler Lehre und Forschungskooperation verbessern. Frei von wirt­schaftlichen Interessen und ohne parteipolitische oder konfes­sionelle Bindungen unterstützt sie die Beteiligung an interna­tionalen Forschungs- und Austauschprogrammen der Frank­furter Universität sowie den Partnerschaften der Goethe Universität.  Gefördert werden auch die internationalen Beziehungen von Nachwuchswissenschaftlern und internationale Konferenzen an der Goethe Universität, besonders solche im Rahmen von Partnerschaften.

Weniger als fünfzehn Fußminuten vom Campus Westend ent­fernt betreibt die Stiftung die benachbarten Villen in der Ditmar- und der Frauenlobstraße als Gästehäuser mit zweiund­zwanzig eingerichteten Appartements in einer Größe zwischen zwanzig und fünfundsechzig Quadratmetern. Die Gäste brau­chen nur ihr persönliches Gepäck mitzubringen: Jedem Bewoh­ner steht ein eigenes Bad, eine Küchenzeile mit den wichtigsten Gerätschaften sowie ein vollständig möblierter Wohn-/Schlaf-bereich zur Verfügung. Die Stiftung beherbergt jährlich etwa einhundert Forscher aus mehr als dreißig Ländern, teilweise mit ihren Angehörigen.

 

Es geht um mehr als die Bereitstellung von Wohnraum, denn neben dem wissenschaftlichen Erfolg prägen die Bedingungen des Aufenthaltes ganz wesentlich das Deutschlandbild der Gäste. In ihre Heimat zurückgekehrt, sind die ausländischen Forscher in gewisser Weise Botschafter der Frankfurter Universität, der Stadt und des Landes. Aus diesem Grunde legt die Stiftung auch besonderen Wert auf komforta­bles Wohnen und fördert die Integration der Gäste in der fremden Umgebung z.B. durch Einladungen zu Veranstaltungen im Gästehaus. Diese dienen dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Kontakt mit Repräsentanten aus Universität und Bürgergesellschaft. Sie geben Einblicke in die Geschichte und kulturelle Besonderheiten von Universität und gastgebender Region und bieten ein Forum der Diskussion von Fragen gesellschaftlicher Relevanz.

Es besteht weiterhin großer Bedarf an zusätzlichen Wohnungen, den die Stiftung durch Errichtung eines dritten Gästehauses auf dem Campus Riedberg decken will.

 

Die Stiftung wurde am 15. September 1983 auf Initiative des Universitätspräsidenten Prof. Dr. Hartwig Kelm gegründet. Ihr Vermögen erwuchs aus der Vereinigung von 11 Frankfurter Stiftungen, die zum Teil bis in die Gründerzeit der Universität zurückführen. Durch Inflation und Währungsreformen waren die finanziellen Möglichkeiten dieser Altstiftungen stark zurückgegangen, sie wurden daher durch Senatsbeschluss dem Zweck der Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe Universität zugeführt. Diese neue Zielsetzung war implizit in den ursprünglichen Zielsetzungen enthalten.

Ein ehrenamtlich tätiger Stiftungsrat kontrolliert die Geschäfte und bestimmt die Zielrichtung ihrer Aktivitäten. Er ist mit Vertretern der unterschiedlichsten Gesellschaftsgruppen besetzt, trägt auch der Tradition der Altstiftungen Rechnung und nutzt den Sachverstand von Repräsentan­ten der Bürgergesellschaft.