IHCR Riedbergallee 4
Auf dem Riedberg entstand seit den 90iger Jahren ein neuer naturwissenschaftlicher Campus, der neben den Universitätsinstituten und dem FIAS (Frankfurt Institute for Advanced Sciences) auch Institute der Max-Planck-Gesellschaft und das Frankfurter Innovationszentrum mit zahlreichen forschungsintensiven Unternehmen umfasst. Der weltweite Austausch mit Gastforschern (Doktoranden, Post-Doktoranden, Gastprofessoren) fördert entscheidend die internationale Sichtbarkeit wie auch die regionale Bedeutung der Science City Riedberg als Ort der Forschung und zur Ausbildung hochqualifizierter Nachwuchswissenschaftler.
Hierzu sind nicht nur sehr gute Arbeitsbedingungen, sondern auch bezahlbare Wohnmöglichkeiten erforderlich. Die Errichtung eines International House Campus Riedberg (IHCR) durch die Stiftung zusammen mit einem Studierendenwohnheim des Studentenwerks Frankfurt tragen dem Rechnung. Erfolgreiche Forschungsaufenthalte begründen eine besondere Verbundenheit mit der Bürgeruniversität und der Stadt Frankfurt am Main.
Auch die Campus Westend Fachbereiche können profitieren, da etwa die Hälfte der Gästehausplätze in der Ditmarstraße und Frauenlobstraße von Gästen aus den Riedberg Fachbereichen belegt waren. Sie stehen nun für die Campus Westend Fachbereiche zur Verfügung.
Lage des IHCR am Riedberg
Das International House ist das oberste Geschoss dieses von Ferdinand Heide entworfenen Gebäudes. Es ist sowohl farblich durch die Holzfassade als auch durch eine höhere Geschoßhöhe vom restlichen Gebäude abgesetzt. Der Flur endet auf einer Seite in einem Dachgarten mit Blick über die Stadt. Das IHCR ist also als Penthouse konzipiert. Die Anordnung aller Apartments entlang eines horizontalen Flurs soll die Kommunikation unter den Bewohnern fördern.
Das „International House Campus Riedberg“ umfasst 27 Wohneinheiten
16 Einzelzimmer (je ca. 20 m2), 9 Doppelzimmer (je ca. 30 m2) und 2 Familienappartements (je ca. 50 m2). An der Ostseite liegt eine Dachterrasse.
Einzelzimmer mit Kochbereich und Bad
Doppelzimmer: Durch Vergrößerung der Raumhöhen von 2.56 m im Einzelzimmer auf 4.16 m im Doppelzimmer ist eine vertikale Gliederung der Doppelzimmer mit zwei Ebenen, eine Schlafebene über dem Koch- und Badbereich und einer Wohnebene möglich. Die Schlafebene ist über eine Holztreppe erreichbar, in die ein Arbeitsplatz integriert ist.
Die Apartments sind sehr gut ausgestattet mit Geschirr, Gläsern Bett- und Tischwäsche, mit Mikrowelle, Kochfeld, Kühlschrank und Geschirrspülmaschine. Im Erdgeschoß befindet sich nicht nur das Büro der Verwalterin mit Foyer, sondern auch ein Waschsalon und ein Raum für Koffer. Besonders reizvoll ist die Dachterrasse des IHCR mit einem wunderschönen Blick auf die Frankfurter Skyline.
Architektonisch war dieser Bau sehr herausfordernd: er sollte angenehme Wohnatmosphäre schaffen, das Gebäude sollte zum einen als eigenständiges Bauwerk sichtbar sein und sich dennoch in das Gesamtkonzept mit dem Studierendenwohnheim einfügen. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Nachhaltigkeit bei der Errichtung des Gebäudes: Es ist ein Holzhaus und die hervorragende Isolierung ermöglicht den Passivhausstandard.
Link zum Richtfest des IHCR:
Die Holzkonstruktion ist am Rohbau schön erkennbar, noch bevor die Raumzuschnitte durch den Trockenbau ausgeführt werden.
Die Holzbauweise ist auch nach Fertigstellung in den einzelnen Apartments sichtbar, hier eine Seitenwand und die Treppe zwischen unterem Wohnbereich und Schlafgalerie in einem Zwei-Personen Apartment.
Der Dreiklang von Raumgestaltung durch die Bauweise, Möblierung und als i-Tüpfelchen – Bilder an den Wänden der Apartments haben einen entscheidenden Einfluss auf das Wohlgefühl der Bewohner. Das Mobiliar wurde der klaren und schnörkellosen Bauweise entsprechend schlicht gehalten.
Die Bilder stammen aus drei Quellen, alle mit Bezug zu Frankfurt und der Universität:
Die erste Gruppe hat unmittelbaren Bezug zur Forschung am Riedberg: Es handelt sich um Computersimulationen biologischer Strukturen und Vorgänge aus dem Buch von Frau Prof. Franziska Matthäus; The Beauty of Theoretical Biology. Frau Matthäus hat sich auch intensiv um die Genehmigung zur Verwendung in unserem Gästehaus eingesetzt. Diese faszinierenden Bilder sind sozusagen ein Beitrag des FIAS.
Die zweite Gruppe entstammt dem Universitätsarchiv, Herr Dr. Maaser und Frau Noell haben hier die Richtung gewiesen – und Bilder von Johannes Rath empfohlen, die bisher nur im Archiv verwahrt wurden. Es sind abstrakte Bilder von großer Eindringlichkeit und Schönheit.
Die dritte Gruppe stammt von der Frankfurter Malerin Christine Fiebig. Es sind Zeichnungen von Bäumen aus dem botanischen Garten und einige abstrakte Bilder, vorwiegend ins Schwarz – Weiß mit wenigen Farbakzenten aber gerade dadurch wirkungsvoll.
Dank an Stifter und Sponsoren
Die Universität hat dieses Projekt sowohl unter der Präsidentschaft von Frau Prof. Wolff und ganz besonders mit Präsident Prof. Schleiff sehr unterstützt hat.
Unmittelbare Förderung haben wir durch Übernahme von Patenschaften für einzelne Apartments durch Stiftungen und Privatpersonen erhalten. Damit sollte auch eine Möglichkeit geschaffen werden Wissenschaftler zu ehren, deren Ergebnisse eine wichtige Grundlage für heutige Arbeiten sind, sowie an Personen und Stiftungen zu erinnern, die nachhaltig Wissenschaft – hier schwerpunktmäßig Naturwissenschaft – gefördert haben.
Goethe Universität Frankfurt am Main Vereinigung der Freunde und Förderer der Goethe Universität Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main Dr. Rolf M. Schwiete-Stiftung, Mannheim Merz Pharma GmbH, Frankfurt am Main Roentdek GmbH Kelkheim SocraTec C&S GmbH, Oberursel Hilmar Kopper, Rothenbach Klaus-Dieter Geiger, Kelkheim Prof. Dr. Franziska Matthäus, Frankfurt am Main Dr. Altfried und Dr. Hildegard Lütkenhaus, Bad Soden |
Personen denen Apartments gewidmet wurden:
Hans Albrecht Bethe, Nobelpreisträger für Physik 1967
Max Planck Medaille 1955
Prof. Dr. Dr.h.c. mult. Douwe Durk Breimer, Pharmakologe (Universität Leiden)
Dr. Jochen Hückmann, Frankfurter Unternehmer,
Ehrenbürger der Goethe Universität
Prof. Dr. Klaus Ring (ehem. Präsident der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt/M, ehem Präsident der Goethe Universität)
Dr. Rolf M. Schwiete (Mannheim)